Another article written with my partner in crime Yugen Korat
This article is written together with partner in crime Yugen Korat.
During conversations with my clients as well as with friends the word sex is almost always used as a synonym for penetrative sex. Everything else is somehow not sex, or at least not the REAL thing. And woman to woman sex is then what? Thanks to Freud and his misogynist idea that only the vaginal orgasm is the mature one and the one worth thriving for has put a big burden on women over centuries. And, let us not forget it, also for some men. “Erectus ergo sum”. The male identity is based on the penis and a hard on is most of the time necessary for penetrative sex. (Sidenote: If we do not take into account slow sex which can be done with inserting a soft penis. And oh yes, this is possible.) Those men who cannot get a hard on or are coming faster than they would like to, are also threatened by the overvaluation of penetration. Not being able to perform intercourse the way they think is needed according to the assumed general script is making them feel less of a man.
Ich verbringe gerade ein paar Tage in einem Schweizer Kloster. Sitze im Klostergarten unter dem Kirchturm, umgeben von biblischen Pflanzen und höre Orgelklängen zu, während ich mich mit dem Thema Tantra und Sexuelle Gesundheit für diesen Artikel befasse. Noch vor ein paar Wochen war ich auf der XPlore in Kopenhagen und konnte mich dem Thema Lust und Sexualität vor allem aktiv und im Ausprobieren widmen, quasi als aktive sexologische Weiterbildung. Nun fühle ich mich gerade als Ball im Spiel der Polaritäten, der Extreme: Spiritualität und lustvolle Körperlichkeit in allen möglichen Facetten. Doch warum fühle ich so? Wieso steht auf der einen Seite die Spiritualität und auf der anderen die Lust?
Kann ich es mir selber erlauben, mich im Kloster als sexuelles Wesen zu empfinden? Kann ich auch auf der XPlore inmitten der wildesten Workshops mich einfach nur halten lassen, während um mich herum gepeitscht, gebunden, geleckt, massiert und gevögelt wird?
Das der Gründer der Methode Sexocorporel, Jean-Yves Dejardins, nach der ich als Sexualberaterin arbeite, Pfarrer war, beruhigt mich und gibt mir Hoffnung, dass die beiden Pole doch nicht so weit voneinander entfernt sind.
Eine etwas ältere Fassung von 1974/75 der WHO-Definition lautet: „Sexuelle Gesundheit umfasst die Integration körperlicher, emotionaler, intellektueller und sozialer Aspekte des Sexualwesen Mensch im Sinne einer Bereicherung auf persönlicher Ebene wie auch von Kommunikation und Liebe. „
Diese Definition spricht für mich im Vergleich zu der heutigen Fassung vor allem den Aspekt der Kommunikation und der Integration auf persönlicher Ebene an und lässt auch Raum für ein Kontinuum von sexueller Gesundheit. Also kein „gesund oder krank“, sondern ein „sowohl als auch“. Denn auch ein Mensch mit Multipler Sklerose, der aufgrund seiner Erkrankung eine Erektionsstörung hat, kann trotzdem eine für ihn befriedigende Sexualität haben.
Wie also schaffen wir es, die verschiedenen Komponenten, aus denen die Sexualität zusammengesetzt ist,
miteinander in ein harmonisches Schwingen zu bringen? Dass alles so miteinander agiert, dass wir uns sexuell auf befriedigend erlebte Art und Weise ausdrücken und erleben können? Und somit die erfüllende Sexualität unserer Gesundheit dienen kann.
Hier setzt für mich Tantra an. Die tantrischen Aspekte von „sein mit dem was ist“, „alle Gefühle da sein lassen“ und „zwischen den Polaritäten von Yin und Yang schwingen“, sind für mich die Eckpfeiler meines persönlichen tantrischen Weges.
Zu lernen, aufmerksam auf meinen Körper zu lauschen und alle Gefühle und Empfindungen wahrzunehmen, sind für mich elementare Basis einer befriedigenden Sexualität. Denn beim Sex geht es doch ums Spüren, Wahrnehmen und Genießen. Was fühlt sich angenehm, erregend an? Was lässt mich eher kalt oder törnt mich ab? Wo fängt es an, besonders spannend zu werden und wo mag ich mich in unbekannte Gebiete neugierig vorwagen? Dies kann immer wieder unterschiedlich empfunden werden, je nach Stimmung, äußerer Situation und Partner.
Einmal im Jahr bin ich bei der Gynäkologin zur Krebsvorsorge. Als Sie sagte: „machen Sie es sich bequem“, antwortet ich, das sich der Untersuchungsstuhl zwar schon bequem anfühlt, aber ich mich selber wohler fühlen würde, wenn ich auch einen Blick auf mein Geschlecht haben könnte und nicht nur Sie. Ich kam mit dem Vorschlag eines großen Spiegels an der Wand, welcher doch Abhilfe schaffen könnte.
Daraufhin erzählte sie mir von den vielen ablehnenden Reaktionen, wenn sie den Frauen einen kleinen Handspiegel geben wollte, damit sie bei der Untersuchung dabei sein können oder wenn die Gyn ihnen was zeigen wollte. Auch die häufige Unkenntnis der eigenen Anatomie, und der Abläufe im eigenen weiblichen Körper wurde zwischen uns thematisiert. Zu dem großen Thema der Ablehnung bzw. das Nicht-Anschauen-Wollen der eigenen Vulva, welches unser Gespräch einleitete, kamen wir dann nicht mehr.
Den Abstrich am Muttermundeingang mit einer kleinen Bürste habe ich jedenfalls voller Neugier im Spiegel beobachtet. Dies war übrigens mein erstes Mal, dass ich selber meine Cervix anschauen konnte. Damals - als ich noch in meinen Zwanzigern war - hatte ich es mal mit einem Spekulum selber versucht, aber mich zu ungeschickt angestellt und mir die Venuslippen dabei eingeklemmt und es danach nicht wieder versucht. LEIDER, denn was ich gestern nun endlich mal zu sehen bekam war ein so feines rosa-rundes Gebilde! Wie ein kleiner leckerer rosa Donut. Ich bin ganz stolz darauf geworden, so was Schönes in meinem Körper zu haben. Ich glaube ich kaufe mir doch mal wieder ein Spekulum damit ich die neu aufgebaute Verbindung vertiefen kann. :-)
Kontakt:
Kathrin Gramsch
Struenseegade 13A, 1. sal
2200 Kopenhagen N
E-Mail: info[at]deinliebesleben.de
Mobil: +45 60558172
CVR-nr.: 42123943